“ZURÜCK ZU LEGEN - Cesce, Julia Kemper Touriga Nacional,DOC Dão 2008 (…) von der Wicklow Wine Company, Wicklow Town; wicklowwineco.ie (91)”, in The Sunday Business Post, Irland, 6. November 2011
Die Tannine sind deutlich, griffig aber geglättet, ohne Schärfe; sie erinnern einfach daran, dass dies eben ein Wein aus einem warmen, sonnengesättigten südlichen Klima ist. Der Abgang ist langsam, geschmeidig und vielschichtig.”
(ursprünglicher Artikel auf englisch)
“WEINPROBE”, Caro Maurer, in ESSEN & TRINKEN, April 2011
“Ein idealer Pirat für jede Burgunder-Verkostung. Der „Branco“ (Weißwein) von Julia Kemper ist ein echter Portugieser – und würde doch einige Experten täuschen mit seiner Eleganz und Finesse. Obgleich Vanille und Toast-Aromen den Ausbau in kleinen Eichenholzfässern deutlich machen, verschafft sich daneben auch die reife Frucht mit Melone viel Spielraum. Alles deutet auf Chardonnay von der berühmten Côte d’Or hin – und hat doch nichts damit gemein. Die Rebsorten sind die in der portugiesischen Region Dao heimischen
Encruzado und Malvasia Fina. Die Struktur ist graziös, das Gesamtbild vielschichtig, die Länge nachhaltig – höchstens die sanfte Säure weicht von der burgundischen Linie ab. Eine feine Alternative.
2009 Julia Kemper Branco
Dao, Portugal
Preis: 13,50 Euro
Bei Weinhandlung Doerk
Schloßstraße 49, 53115 Bonn-
Poppelsdorf, Tel. (0228) 21 83 80
“Julia Kemper: eine außerordentlich gute Produzentin biologischer Weine auf dem Weg nach Brasilien”, von Bruno Agostini, in http://oglobo.globo.com/blogs/enoteca/posts/2011/03/18/julia-kemper-otimo-produtor-organico-caminho-do-brasil-369565.asp, 18. März 2011
Ich unterhielt mich gerade mit Pedro Pinto, einem Önologen der Dão Sul, heute verantwortlich für die Herstellung von Olivenölen der Firma, der sich nicht nur für Weine begeistert, sondern auch für die Gastronomie und die ländlichen Traditionen Portugals, als wir unsere Gläser auf den Tisch stellten. Als ich meins wieder nahm, merkte ich, dass ich mich im Glas geirrt hatte: es war eine Explosion von Aromen, die reine Eleganz.
Ich wusste, dass dies nicht mein Wein war. In diesem Moment entdeckte ich Júlia Kemper, eine neue Produzentin von Dão - Weinen. Ich goss den kleinen Rest aus meinem Glas fort und machte mich sofort daran, diese Schönheit genauer zu würdigen. Zur gleichen Zeit machte ich ein Foto von der Flasche. In diesem Moment sprach mich eine sehr elegante Frau an. Es war Julia Kemper selbst. Es ist eindrucksvoll, wie der Wein ihr gleicht.
- Ich stelle die Weine so natürlich wie möglich her, mit Lese von Hand, Keltern mit den Füßen, ohne chemische Zusätze. Dies ist ein Verschnitt von Touriga Nacional, Alfrocheiro, Tinta Roriz und Jaen.
Wir haben ein ausgeglichenes Ökosystem entwickelt: wir haben alle Parasiten, aber sie greifen die Reben nicht an, weil zwischen ihnen ein natürliches Gleichgewicht besteht. Dieses Projekt haben wir 2003 begonnen und uns von Franzosen beraten lassen. Wir haben den gesamten Weinberg neu bepflanzt. Das Gut gehört seit 400 Jahren meiner Familie, und die Kellerei ist ein Jahrhundert alt - sagt sie. Hier werden insgesamt vier Weine produziert: ein gewöhnlicher weißer, ein Weißwein Reserva und ein roter Rebsortenwein aus Touriga Nacional.
Es ist ein wunderbarer Wein mit den typischen Merkmalen des Dão: konzentriert und elegant, mit köstlicher Säure und deutlich blumigem Aroma neben Anklängen an dunkle Früchte und Zimt, und einer unglaublichen Textur. Mit Sicherheit bleibt sein Körper in der gut verschlossenen Flasche lange erhalten.
Während des Abendessens habe ich auch den Weißwein probiert. Auch er hat mir sehr gut gefallen. Jemand anderes am Tisch fand, dass er sehr nach Holz schmeckte. Ich fand das nicht. Dieser aus Encruzado und Malvasia Fina hergestellte Wein hat eine Note von Blumen und hellen Früchten wie Litschi und Melone, es ist ein frischer Wein mit holzigen Vanillenoten, leicht gebräunt.
Neugierig? Das ist kein Problem. Ganz bald sind ihre Weine in Brasilien. Sie wusste nicht, wer der Importeur ist, mit dem verhandelt wird, aber wir nehmen an, es ist Mercovinho.
Probieren Sie, und dann berichten Sie mir.
Am Abend gab es noch weitere sehr gute Weine, die ich nicht kannte, wie z.B. den köstlichen und zarten Quinta das Marias, dessen Name mir auch sehr gut gefiel. Um nicht vom Abschluss der Gala mit Portweinen aus den 50er und 60er Jahren von Burmester und Nieport zu reden. Einfach zu viel des Guten.
(ursprünglicher Artikel auf portugiesisch)
Die Weine Von Julia Kemper, Dão, Portugal, von Andrew Barrow, in http://www.spittoon.biz/wines_of_julia_kemper_dao.html, 13. März 2011
Nehmen Sie eine Mischung aus echt portugiesischen Trauben – die alle erst vor ein paar Jahren auf Júlia Kempers ererbtem Gut neu gepflanzt wurden – geben Sie dazu die neueste Tropfbewässerung, richten Sie eine verfallene Kellerei aus den 50er Jahren mit rostfreiem Stahl und teuren Keltern wieder her, und produzieren Sie nach kurzer Reife zwei der besten Weine, die ich je getrunken habe.
Das Weingut ist seit ungefähr 400 Jahren in der Familie Kemper – wahrscheinlich sogar schon länger – und fast genauso lange ist hier Wein hergestellt worden. Bei aufkommender Dämmerung meanderten wir durch seit langem brachliegende Weingärten auf von Steinmauern umgebenen Terrassen, die jetzt mit undurchdringlichem Buschwerk, Lavendel und frühlingsgelb leuchtendem Stechginster bewachsen waren.
Auf die obere Terrasse konzentriert sich die heutige Arbeit, wo die neuen Pflanzungen von Jaen, Touriga Nacional, Tinta Roriz (Aragonez) und dem faszinierenden Alfrocheiro intensiv bewässert werden. Wir befinden uns tief in der Wildnis des Dão, einer der am wenigsten bekannten Regionen Portugals. Über das Gut verstreut liegen Gebäude, die einst als Wohnhäuser und Lager für die Weinproduktion dienten. Heutzutage kann ich mir hier Ferienhäuser vorstellen. Wer könnte schon dem Gedanken widerstehen, ein paar Nächte inmitten dieser wilden, wundervollen Landschaft zu verbringen? Ich wüsste gern, ob man auf dem Gut schon einmal auf diese Idee gekommen ist.
Ein großes Gebäude mit Steinkeltern und Betonbehältern ist restauriert worden. Die gereinigten, mit rostfreiem Stahl ausgekleideten und verkleinerten Behälter, in denen eine kleinere, aber bessere Traubenernte bearbeitet wird, unterliegen einer teuren Kontrollapparatur für Druck und Temperatur. Der Raum und die Ausrüstungen haben den Glanz des Neuen.
Bei einem so neuen Weingut staunen wir über die Qualität der letzten Jahrgänge, von denen meiner Meinung nach nur ein Drittel unter dem neuen, erstarkten Management entstanden ist. Die Reben sind jung, die Trauben reichten gerade für zwei Abfüllungen – den Rotwein Julia Kemper Tinto und den Weißwein Julia Kemper Branco. Zukünftige Ernten, wenn die Reben ausgewachsen sind, müssen phantastisch sein. Ähnlich dem eleganten Auftreten der Eigentümerin, Julia Kemper selbst, verströmt vor allem der Rotwein Stil und Raffinement.
Beide Weine haben einen Ton von wilden Kräutern und eine steinige Textur; diese Elemente scheinen direkt aus der dramatischen, leicht gezähmten Landschaft zu kommen. Aber auch wenn es Julia Kemper gelungen ist, diese Wildness des Dão mit dem Glanz der Eleganz zu überziehen, so schmeckt der Wein in jedem Fall besser, wenn er in der Kellerei mit dem Blick auf die Weinberge und die schöne Landschaft genossen wird, was bei uns trotz der eintretenden Dunkelheit der Fall war.
Später sind wir begeistert, wie perfekt die Weine zu den Speisen passen, als wir in dem Restaurant Casa da Insua zu Abend essen. Der Julia Kemper Branco 2009 [Adegga/Snooth], ein 50/50 Verschnitt von Malvasia Fina und Encruzado, schmeckt ausgezeichnet zu der lokalen Spezialität Tintenfisch. Leicht duftig, ausgeglichen und elegant in Textur und Gewicht, ideal für Experimente mit verschiedenen Speisen.
Der Julia Kemper Tinto 2009 [Adegga/Snooth] ist wunderbar intensiv und strukturiert. Er besteht vor allem aus Touriga Nacional plus 15% Tinta Roriz, 15% Alfrocheiro und 10% Jaen. Ich habe in dem satten Gemisch aus Kirsche und dunklen Früchten geschwelgt, belebt durch einen Hauch von Zimt und wilden Kräutern, während sich die anderen Gäste in den Gang mit gebratenes Zicklein vertieften. Als wir kurz danach erfuhren, dass die Weine im Vereinigten Königreich nicht verfügbar sind, gab es resignierte Seufzer und Kopfschütteln.
(ursprünglicher Artikel auf englisch)